Fütterungsarten

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, deinen Hund oder deine Katze zu ernähren – und jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass die Fütterungsart nicht nur zu den Bedürfnissen deines Tieres passt, sondern auch zu deinem Alltag und deinen individuellen Möglichkeiten.
 
Hier gebe ich dir einen kompakten Überblick über die gängigsten Fütterungsarten, damit du eine fundierte Entscheidung für die optimale Ernährung deines Lieblings treffen kannst.

Trocken­futter

Vorteile

✅ Enthält alle ernährungsphysiologischen Bestandteile laut Herstellerangaben
✅ Schnell und einfach zu verfüttern, kein großer Aufwand bei der Zubereitung
✅ Gute Lagerfähigkeit und lange Haltbarkeit
✅ Erhältlich in verschiedenen Verpackungsgrößen und Preisklassen
✅ Große Auswahl an Sorten für verschiedene Bedürfnisse

Nachteile

Industriell verarbeitet: Trockenfutter ist ein rein industriell hergestelltes Produkt. Der intensive Herstellungsprozess (z. B. Extrusion) zerstört viele natürliche Nährstoffe, weshalb künstliche Zusätze beigefügt werden müssen.
Minderwertige Inhaltsstoffe: Oft bestehen Trockenfuttersorten aus viel Getreide, pflanzlichen Nebenprodukten, minderwertigen Proteinen und künstlichen Zusatzstoffen, die nicht der natürlichen Ernährung von Fleischfressern entsprechen.
Kaum Transparenz: Die Deklaration erfolgt auf Basis der unverarbeiteten Rohstoffe, nicht des Endprodukts. Dadurch bleibt oft unklar, welche Nährstoffe nach der Verarbeitung tatsächlich noch enthalten sind.
Schlechte Verdaulichkeit: Viele Hunde und Katzen haben Schwierigkeiten, die enthaltenen pflanzlichen Bestandteile und künstlichen Zusätze zu verdauen, was zu Blähungen, Durchfall oder Allergien führen kann.
Keine natürliche Fütterung: Trockenfutter enthält nur 7-10 % Feuchtigkeit, während die natürliche Nahrung von Hunden und Katzen einen viel höheren Wasseranteil hat. Besonders bei Katzen kann dies langfristig zu Nierenproblemen oder Harnsteinen führen.
Chemische Konservierungsmittel: Damit Trockenfutter über Monate oder Jahre haltbar bleibt, kommen oft synthetische Antioxidantien und Konservierungsstoffe zum Einsatz.
Allergiker-Problematik: Da Trockenfutter häufig zahlreiche Zutaten enthält, ist es bei Allergikern extrem schwer, den tatsächlichen Auslöser der Unverträglichkeit zu identifizieren.

Fazit: Trockenfutter ist zwar bequem, stellt aber keine artgerechte oder optimale Ernährung für Hunde und Katzen dar. Eine ausgewogenere Fütterung mit frischen, natürlichen Zutaten ist langfristig die bessere Wahl für die Gesundheit deines Tieres.

 

BARF (Biologisch Art­gerechtes Rohes Futter) – Roh­fütterung des Hundes

BARF basiert auf der Idee, Hunde so natürlich wie möglich zu ernähren – mit rohem Fleisch, Innereien, Knochen sowie frischem Obst und Gemüse. Diese Fütterungsweise kommt der ursprünglichen Ernährung von Hunden am nächsten und bietet viele gesundheitliche Vorteile, erfordert jedoch auch etwas mehr Planung und Wissen.

Vorteile

Volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe – Du weißt genau, was im Napf landet, da nur frische, rohe Zutaten verwendet werden.
Artgerechte Ernährung – BARF kommt der natürlichen Ernährung des Hundes am nächsten und orientiert sich an seiner ursprünglichen Futterzusammensetzung.
Hohe Flexibilität – Die Fütterung kann individuell an die Bedürfnisse des Hundes angepasst werden (z. B. bei Allergien, Unverträglichkeiten oder speziellen gesundheitlichen Anforderungen).
Keine chemischen Zusatzstoffe – Keine künstlichen Konservierungsmittel, Aromen oder Füllstoffe, die die Verdauung belasten.
Meist sehr gute Verdaulichkeit – Besonders für Hunde mit Futtermittelunverträglichkeiten oder empfindlichem Magen-Darm-Trakt ist BARF oft eine gut verträgliche Alternative.
Frische Zutaten – Neben rohem Fleisch kann auch saisonales Obst und Gemüse hinzugefügt werden, um die Ernährung zu variieren und frische Nährstoffe bereitzustellen.

Nachteile

Höherer Aufwand – Die Zubereitung erfordert mehr Zeit als das Verfüttern von Fertigfutter.
Ernährungswissen erforderlich – Eine ausgewogene BARF-Ernährung setzt eine regelmäßige Kontrolle der Nährstoffversorgung voraus, um Mängel oder Überschüsse zu vermeiden. Gegebenenfalls müssen Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel) hinzugefügt werden.
Lagerungsaufwand – Rohes Fleisch muss tiefgekühlt gelagert werden, was Platz im Gefrierschrank benötigt. Zudem ist die Einhaltung der Kühlkette bei der Lieferung essenziell.
Hemmschwelle bei der Zubereitung – Nicht jeder Tierhalter fühlt sich wohl dabei, rohes Fleisch und Innereien zu verarbeiten.
Hygienerisiko – Unsachgemäße Lagerung oder Verarbeitung kann zu einer bakteriellen Belastung führen. Daher ist eine hygienische Handhabung besonders wichtig.
Nicht für jeden Hund geeignet – Manche Hunde haben Schwierigkeiten, rohes Futter zu verdauen oder reagieren empfindlich auf bestimmte Zutaten.

➡ Fazit: BARF ist eine der artgerechtesten Formen der Fütterung und bietet viele Vorteile, erfordert jedoch eine gute Planung, Wissen über Nährstoffe und einen höheren Aufwand. Wer sich intensiv mit der Ernährung seines Hundes auseinandersetzt, kann mit BARF eine gesunde und individuell angepasste Fütterung erreichen.

Selber kochen

Selbst gekochtes Futter ermöglicht eine maximale Kontrolle über die Zutaten und Qualität der Nahrung deines Tieres. Du entscheidest, welche frischen, regionalen und saisonalen Produkte in den Napf kommen, und kannst das Futter individuell an die Bedürfnisse deines Hundes oder deiner Katze anpassen. Allerdings erfordert diese Fütterungsform auch etwas mehr Planung und Wissen, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.

Vorteile

Volle Kontrolle über die Zutaten – Du weißt genau, welche Bestandteile enthalten sind und kannst minderwertige oder unverträgliche Zutaten vermeiden.
Frische und hochwertige Lebensmittel – Regionale und saisonale Produkte können in den Futterplan integriert werden, um eine natürliche und gesunde Ernährung zu gewährleisten.
Keine chemischen Zusatzstoffe – Keine künstlichen Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker oder Füllstoffe, die in industriell hergestelltem Futter oft enthalten sind.
Hohe Flexibilität – Die Ernährung kann individuell an gesundheitliche Bedürfnisse, Allergien oder Unverträglichkeiten deines Tieres angepasst werden.
Gute Verdaulichkeit – Selbst gekochtes Futter ist für viele Hunde und Katzen leichter verdaulich als industriell verarbeitetes Trocken- oder Nassfutter.
Schonender als BARF für empfindliche Tiere – Gekochtes Futter ist eine gute Alternative zur Rohfütterung für Hunde oder Katzen, die rohes Fleisch nicht gut vertragen oder deren Halter sich mit der Rohfütterung unwohl fühlen.

Nachteile

Höherer Aufwand – Das Kochen und Portionieren benötigt Zeit und eine gute Planung.
Ernährungswissen erforderlich – Eine ausgewogene Nährstoffversorgung muss sichergestellt werden, da das einfache Kochen von Fleisch und Gemüse nicht automatisch eine vollständige Nährstoffabdeckung bietet. Oft sind Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel) erforderlich.
Lagerungsaufwand – Gekochte Mahlzeiten müssen im Kühlschrank oder Tiefkühler aufbewahrt werden, was Platz und eine durchdachte Organisation erfordert.
Verderb-Gefahr – Frisch gekochtes Futter verdirbt schneller als industriell verarbeitetes Futter, wenn es nicht sachgemäß gelagert wird.
Höhere Kosten möglich – Je nach Zutatenqualität kann das Selberkochen teurer sein als industrielles Fertigfutter.

 

Fazit: Selber kochen bietet eine hochwertige und individuelle Ernährung, erfordert aber auch eine sorgfältige Planung, Zeit und Wissen über die richtige Nährstoffzusammensetzung. Wer bereit ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, kann mit selbst gekochtem Futter eine gesunde und gut verträgliche Alternative zu Fertigfutter oder BARF schaffen.

Nass­futter Menüs

Nassfutter ist eine der beliebtesten Fütterungsarten für Hunde und Katzen. Hochwertige Nassfutter-Menüs bieten eine bequeme, gut verdauliche und ausgewogene Ernährung, die in vielen Fällen eine sehr gute Alternative zu Trockenfutter, BARF oder selbst gekochtem Futter darstellt.
 
Wichtig ist jedoch, auf die Qualität der Inhaltsstoffe und die Deklaration zu achten. Gute Nassfuttersorten enthalten einen hohen Fleischanteil, keine unnötigen Füllstoffe wie Getreide oder Zucker und keine künstlichen Zusatzstoffe.

Vorteile

Gute Versorgung mit Nährstoffen – Hochwertige Nassfutter-Menüs sind in der Regel als Alleinfuttermittel konzipiert und enthalten alle wichtigen Nährstoffe, die dein Tier braucht.
Hohe Feuchtigkeitszufuhr – Im Gegensatz zu Trockenfutter enthält Nassfutter etwa 70-80 % Feuchtigkeit, was besonders für Katzen und Hunde mit Nieren- oder Harnwegsproblemen von Vorteil ist.
Gute Verdaulichkeit – Qualitativ hochwertiges Nassfutter ist oft besser verdaulich als Trockenfutter, da es weniger pflanzliche Füllstoffe enthält.
Natürlicher als Trockenfutter – Da Nassfutter nicht so stark verarbeitet wird wie Trockenfutter, bleiben mehr natürliche Nährstoffe und der ursprüngliche Geschmack der Zutaten erhalten.
Praktische Handhabung – Fertige Nassfutter-Menüs sind einfach zu portionieren und benötigen keine aufwendige Zubereitung.
Für viele Tiere geeignet – Nassfutter kann eine sehr gute Alternative für Hunde und Katzen sein, die Trockenfutter nicht gut vertragen oder mit BARF oder selbst gekochtem Futter nicht zurechtkommen.

Nachteile

Qualitätsunterschiede – Nicht jedes Nassfutter ist gleich gut. Viele günstige Sorten enthalten zu wenig Fleisch, zu viele Füllstoffe (wie Getreide oder Zucker) und künstliche Zusätze, die auf Dauer nicht ideal für die Gesundheit sind.
Lagerung und Haltbarkeit – Geöffnete Dosen oder Schalen müssen gekühlt und innerhalb weniger Tage verbraucht werden.
Preis – Hochwertiges Nassfutter kann teurer sein als Trockenfutter, besonders bei größeren Hunden mit höherem Futterbedarf.
Geruch – Manche Tierhalter empfinden den Geruch von Nassfutter als intensiver im Vergleich zu Trockenfutter.
Verpackungsmüll – Einzelportionen und Dosen erzeugen mehr Verpackungsmüll als Trockenfutter oder selbst zubereitetes Futter.
 
Fazit: Hochwertige Nassfutter-Menüs bieten eine sehr gute, alltagstaugliche und artgerechte Fütterungsmöglichkeit, wenn sie aus hochwertigen Zutaten bestehen und ohne unnötige Zusätze hergestellt werden. Sie sind besonders für Halter geeignet, die eine gesunde und ausgewogene Ernährung ohne großen Zubereitungsaufwand wünschen.

Unterschiede Fütterung beim Hund und bei der Katze

Hunde und Katzen haben unterschiedliche ernährungsphysiologische Bedürfnisse, da sie von Natur aus verschiedene Fressgewohnheiten haben. Während Hunde Allesfresser mit einem hohen Fleischanteil sind, sind Katzen obligate Karnivoren (Fleischfresser). Das bedeutet, dass ihre Futterzusammensetzung entsprechend angepasst sein muss, um eine optimale Versorgung sicherzustellen.

1. Proteinbedarf und Fleischanteil

Katze

🐈 Katzen sind reine Fleischfresser und benötigen eine extrem hohe Proteinaufnahme aus tierischen Quellen, da ihr Körper nicht effizient auf pflanzliche Nährstoffe umsteigen kann.
Fleischanteil im Futter: 95 %
Proteinbedarf: sehr hoch, nahezu ausschließlich aus tierischer Quelle
Kohlenhydrate sind für Katzen nahezu nutzlos und sollten minimiert werden

Hund

🐕 Hunde benötigen einen hohen Anteil an tierischem Protein, können aber in gewissem Maß auch pflanzliche Bestandteile verwerten.
Fleischanteil im Futter: 70-80 %
Proteinquelle: vorzugsweise tierisch, aber kleine Mengen pflanzlicher Proteine sind verdaulich
Kohlenhydrate können in Maßen verwertet werden, sind aber nicht essenziell

Fazit: Katzenfutter sollte nahezu ausschließlich aus tierischen Bestandteilen bestehen, während Hunde eine ausgewogene Mischung aus tierischen Proteinen und anderen Nährstoffen benötigen.

2. Kohlenhydrate und Ballaststoffe

Katze

🐈 Katzen haben einen sehr kurzen Darmtrakt, der nicht für die Verdauung von Kohlenhydraten ausgelegt ist. Stärkehaltige Zutaten sind für Katzen schwer verdaulich und können langfristig gesundheitliche Probleme verursachen.
Empfohlener Kohlenhydratanteil im Futter: max. 5 % (optimal: 0-3 %)

Hund

🐕 Hunde können Kohlenhydrate als zusätzliche Energiequelle verwerten, benötigen sie aber nicht zwingend. Kleine Mengen an Ballaststoffen können die Verdauung unterstützen.
Empfohlener Kohlenhydratanteil im Futter: max. 20- 30 %
Pflanzliche Bestandteile sind in geringen Mengen verträglich

Fazit: Während Hunde kleine Mengen Kohlenhydrate verwerten können, sollte Katzenfutter praktisch keine Kohlenhydrate enthalten.

3. Fettbedarf und Verwertbarkeit

Katze

🐈 Katzen sind stark auf tierische Fette angewiesen, da sie daraus essenzielle Fettsäuren beziehen, die sie selbst nicht synthetisieren können. Pflanzliche Fette sind für Katzen weniger gut verwertbar.
Fettgehalt im Futter: 20-30 %

Hund

🐕 Hunde benötigen Fette als Energiequelle, können aber auch aus Kohlenhydraten Energie gewinnen. Sie sind in der Lage, eine gewisse Menge an pflanzlichen Ölen zu verwerten.
Fettgehalt im Futter: 10-20 %

Fazit: Katzen benötigen eine höhere Fettzufuhr als Hunde, insbesondere aus tierischen Quellen.

4. Taurin – Essenziell für Katzen

Katze

🐈 Katzen hingegen sind auf die Zufuhr von Taurin über das Futter angewiesen, da ihr Körper es nicht in ausreichender Menge selbst produziert. Ein Mangel kann zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Herzerkrankungen (dilatative Kardiomyopathie) oder Augenerkrankungen führen.
Taurinbedarf für Katzen: mindestens 1000-2500 mg/kg Futter

Hund

🐕 Hunde können Taurin selbst im Körper synthetisieren, sodass sie keinen zusätzlichen Taurinbedarf über die Nahrung haben.

Fazit: Katzenfutter muss zwingend mit Taurin angereichert sein, während es für Hunde nicht essenziell ist.

5. Vitamin A und pflanzliche Bestandteile

Katze

🐈 Katzen haben diese Fähigkeit nicht und sind auf die direkte Zufuhr von Vitamin A aus tierischen Quellen (z. B. Leber) angewiesen. Ein Mangel kann zu Hautproblemen, Sehstörungen und Wachstumsproblemen führen.

Hund

🐕 Hunde können Beta-Carotin aus pflanzlichen Quellen (z. B. Karotten) in Vitamin A umwandeln und so ihren Bedarf teilweise decken.

Fazit: Katzen benötigen eine direkte Vitamin-A-Quelle aus tierischen Bestandteilen, während Hunde auch pflanzliche Quellen nutzen können.

Warum es wichtig ist, zwischen Hunde- und Katzenfutter zu unterscheiden

Katze

Katzen sollten niemals dauerhaft mit Hundefutter gefüttert werden, da es zu wenig Protein, Taurin und tierische Fette enthält und oft zu viele Kohlenhydrate.

Hund

Hunde können in Notfällen mal eine Mahlzeit Katzenfutter fressen, langfristig ist es jedoch zu protein- und fettreich für sie.

Fazit: Hunde und Katzen haben unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse – während Hunde eine gewisse Flexibilität bei ihrer Nahrung haben, sind Katzen als Fleischfresser auf eine speziell abgestimmte Ernährung angewiesen. Wer für beide Tierarten sorgt, sollte daher immer darauf achten, das passende Futter bereitzustellen.

Warum es wichtig ist, zwischen Hunde- und Katzenfutter zu unterscheiden

NährstoffHundKatze
Fleischanteil70-80 %95 %
ProteinHoch, bevorzugt tierischSehr hoch, fast ausschließlich tierisch
Fettanteil10-20 %20-30 %
Kohlenhydratemax. 20 – 30 %max. 5 % (optimal: 0-3 %)
TaurinNicht notwendig1000-2500 mg/kg Futter
Vitamin AKann aus Beta-Carotin synthetisiert werdenMuss über tierische Quellen zugeführt werden

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